Dieser kurze aber intensive Trip nach Lappland war ein sehr einschneidendes und schönes Erlebnis in einer schwierigen Lebensphase.
Die Reise begann am 24. Juni 2021 und endete am 1. Juli 2021.
24. Juni 2021
Tag 1:
Abflug von Wien Schwechat, Zwischenlandung in Frankfurt, Stockholm und schließlich Ankunft in Skellefteå. Danach ca. 2h mit dem Leihauto nach Bockträsk, der Mitternachssonne entgegen.
25. Juni 2021
Tag 2:
Nach einer kurzen Einkaufstour in Arvidsjaur, fuhr ich zum Reivo See, dort machten wir 2008 Urlaub. Danach fuhr ich zum Polarkreis, mußte auch wieder einmal sein, diesen zu überschreiten. Nach einigen Überlegungen fuhr ich zum Mudus Nationalpark, nördlich von Yokkmokk. Ankunft im Nationalpark um 15 Uhr. Nachdem ich meinen Rucksack gepackt hatte (Kleidung und Proviant) gings ohne Plan los, einfach maschieren. Zuerst gab es dichte Wälder mit Laubbäumen, danach folgten offene Kiefernwälder und schließlich kam ich zu eine See- und Moorlandschaft. Nach ca. 16km kam ich am nördlichen Punkt des Parks an. Nach einer Pause und Verpflegung versuchte ich der Kota etwas zu schlafen. Heute war Midsommar.
26. Juni 2021
Tag 3:
Nach einer kurzen Nacht, ca. 2h, bin ich gegen 1 Uhr aufgestanden und um 1 Uhr 30 wieder los maschiert. Als ich zum Wegweiser kam und ich mich für den weiteren Weg entscheiden musste, entweder 16km zurück oder ca. 28km den längeren Weg, traf ich die Entscheidung den längeren Weg zu nehmen. Es war eine kluge Entscheidung. Mit der Mitternachtsonne im Rücken gings weiter, bis ein Elch vor mir stand, nach kurzem Augenkontakt entschloß er sich wegzutraben, war eine atemberaubende Begegnung. Danach spulte ich km um km ab. Die wunderbare Landschaft und die Ruhe waren überwältigend, ich habe an diesem Tag (28km) keinen Menschen getroffen bzw. gesehen. Gegen Ende der Wanderung wurde das Gelände schwieriger, viele große abgrundete Granitblöcke erschwerten das Weiterkommen. Schließlich erreichte ich am Vormittag dann das Auto. Für die 44km war ich 11h unterwegs. Danach mußte ich im Auto eine kurze Ruhepause einlegen. Danach gings zurück nach Bockträsk. In Jokkmokk hatte ich das Vergnügen ein Rentier zu beobachten, dass sich anscheinend an Verkehrregeln hält. Es steuerte auf den Kreisverkehr zu, bei der zweiten Ausfahrt lief es raus, nur Blinker setzte es keinen.
27. Juni 2021
Tag 4:
An diesem Tag machten Hiltrud, Volker und ich eine Wanderung. Nach der Rückkehr gabs Waffel mit Moltebeeren, ist neben Renscarv ein muss in Lappland, sehr zu empfehlen.
Danach wanderte ich auf den Malåberget um ein Panoramabild aufzunehmen. 2018 konnte ich dort oben im Winter eines machen und jetzt war eines im Sommer dran. Beide Bilder hängen über meinem Arbeitesplatz zuhause. Diese Wanderung erfolgte, wie so manche in Lappland querfeldein, Wanderwege gibts nur in den Parks. Hat schon etwas, wenn man sich den Weg selbst suchen muß und die eine oder andere Überraschung erlebt. Natur pur.
Zurück am Bockträsk konnte ich nicht wiederstehen und ich mußte hineinspringen und eine Runde schwimmen. War etwas frisch, aber einfach herrlich.
28. Juni 2021
Tag 5:
Heute gings zuerst zum Gimegolts, ist ein Canyon, hat mich an den Miles Canyon in Whitehors erinnert, dort war ich mit Jürgen 2011. Danach gabs wie so oft viele Rentiere zu bestaunen. Diese Tiere habens mir angetan, die strahlen eine Ruhe und Gelassenheit aus, einfach schön sie zu beobachten. Eine kurze Geschichte zu den Rentieren. Ich fahre auf einer Schotterstraße, ist ganz normal, gibts in Lappland viele davon. Ich sehe am Horizont eine Rentier in meine Richtung traben, als es näher kommt sehe ich, dass es auf meiner Straßenseite läuft. Ich fahre immer langsamer, das Rentier trottet dahin, als es ca. 10m von mir entfernt ist, gebe ich auf und wechsle auf die andere Straßenseite, das Rentier läuft einfach vorbei, gleiches Tempo, ich sehe ihm nach, es läuft die Straße entlang und ändert einfach seine Richtung nicht. Das sind die entspannten Rentier, denen dürfte so manches egal sein.
Danach für ich zum Nalovado, nach einer kurzen Wanderung auf den Gipfel, mit Jause und herrlichen Ausblick gings über Sorsele zurück nach Bockträsk. In Sorsele besuchte ich noch kurz Auswanderer aus der Schweiz, die eine Kontidorei dort betreiben, ich als Mehlspeisenfan konnte da nicht wiederstehen.
Zurück in Bockträsk fuhren Hiltrud, Volker und ich mir dem Motorboot fischen. Volker fing einen Hecht und ich einen Barsch. Jetzt weiß ich auch wie Schweden Fische (Hecht und Barsch) zerlegen bzw. welche Teile nur gegessen werden.
29. Juni 2021
Tag 6:
An diesem Tag fuhr ich mit dem Kajak fischen. Nach der Vorbereitung gings los, gefangen habe ich einiges, Hechte gibt es sehr viele. Ich war einige Stunden am See unterwegs, habe den gesamten See umrundet, war schon eine coole Sache. Nach dem Zerlegen gabs gleich die erste Portion zu essen.
Am Abend kochte Volker Renscarv in der Kota, wie immer ein Genuß.
30. Juni 2021
Tag 7:
Heute fuhr ich Richtung Arjeplog zum Pieljekaise. War die anstrengenste Wanderung von allen. Der Wanderweg folgt einem Teil des Kungsleden, ist ein historischer Wanderweg in Lappland. Am Berg war es sehr stürmisch und kalt, aber die Aussicht war herrlich.
Zurück in Bockträsk gings dann noch auf den Hemberget (Hausberg), ist Pflicht, egal ob Sommer oder Winter.
01. Juli 2021
Tag 8:
Tag der Rückreise. Zuvor fuhr ich noch mit dem Kajak eine Runde auf dem Bockträsk und nach dem Sprung in diesen genoß ich noch etwas die Sonne in Lappland.
Danach gings mit dem verschutzten Leihwagen zurück nach Skellefteå zum Flugplatz. Nach dem Umsteigen in Stockholm gings direkt nach Wien.
Leider endet somit mein Bericht über diese wunderschöne Reise nach Lappland.